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Es ist nicht nur die Corona Pandemie, welche die Gastronomie nach und nach zwingt, ihr Essen auszuliefern. Es gibt noch viele andere Gründe, warum du dein Restaurant noch heute zum Lieferservice umfunktionieren bzw. aufstocken solltest. Menschen werden durch die Gemütlichkeit der kalten Jahreszeit und der damit verbundenen Wärme des Zuhauses einfach fauler. Sie bevorzugen, dass die feinste Pizza der Stadt bitteschön ganz von selbst zu ihnen nach hause kommt – und das tut sie auch!

Im Interview beschreibt Christine Schäfer, Trend-Forscherin am Gottlieb-Duttweiler Institut (GDI) folgende Entwicklungen:

Essen online bestellen boomt

Essen bestellen ist nicht nur Mittel zum Zweck in der Corona Pandemie, sondern auch einfach auf einen bestimmten Lifestyle zurückzuführen. Heute sind wir alle viel und oft unterwegs. Es fehlt an Zeit, zu kochen oder gar einzukaufen. Dazu kommen viele Single-Haushalte, die es leid sind, für sich alleine zu kochen.

Besonders Millennials bestellen online

Die digital affine Generation tendiert umso mehr dazu, online zu bestellen. Nicht nur Kleidung oder Geräte werden bestellt, der Lieferboom gilt natürlich auch und ganz besonders im Fall von Essen. Die junge Generation ist in der Digitalisierung angekommen – bist du es auch?

Gibt es auch Verlierer bei dieser Entwicklung?

Na klar. Klassische Gastronomie-Betriebe sind die Verlierer bei konstanter Zunahme vom Delivery-Geschäft. Niemand geht mehr ins Restaurant, wenn man sich das Essen, vor allem in einer Pandemie wie dieser, auch nach hause liefern lassen kann oder die Gastronomie dank Corona sowieso nicht geöffnet hat. Restaurants sollten daher auf den Corona Lieferboom Zug aufspringen und selbst auf Lieferung umstellen, sofern es die Umstände zulassen.

Lieferboom – wer sind die Gewinner und Verlierer?

Der Corona Lieferboom bringt nicht nur Gewinner hervor. Die Verlierer häufen sich während einer lang andauernden Pandemie. Im Gegenzug werden fürs Delivery-Geschäft umso mehr neue Kunden fürs gemütliche Online-Bestellen gewonnen. Es ist also an der Zeit, dich zu fragen, ob du diesen Trend nicht besser mitmachen solltest. Falls nicht, verpasst du hier eine einmalige Chance.

Hürden können folgende sein:

  • Nur wenige haben den Lieferboom bereits vor Corona erkannt. Zu oft konzentrieren sich Betriebe noch zu fest auf ihr stationäres Geschäft
  • Wenige Betriebe haben es verstanden, ihr Angebot auf ein «Sofa-Erlebnis» umzugestalten
  • Die Wenigsten sind digitalisiert genug, um effizient skalieren zu können

Das Netzt bietet verschiedene Ressourcen, Hilfestellungen und Tipps wie man ein Liefergeschäft aufbaut. Sehr wichtig ist natürlich die Lage deines Geschäftes und des Lieferraumes. Es ist natürlich empfehlenswert, ein möglichst grosses Einzugsgebiet zu haben. Gleichzeitig solltest du ein einfaches, aber verständliches Marketing beherrschen. Dazu zählt in erster Linie auch eine gut überlegte Online-Präsenz.

Corona Lieferboom – Online Handel als Vorbild

Beobachten wir die Entwicklung in anderen Branchen, ist es eindeutig, dass die Gewinner der Digitalisierung (im online Versand z.B. digitec.ch oder brack.ch) nur deshalb so erfolgreich gewachsen sind und sich gegen die grossen Retailer durchgesetzt haben, weil sie sich kompromisslos dem Versand gewidmet haben.

Diese Tatsache sollte dich nun motivieren, dir zu überlegen, wie es wäre, wenn du deine Türen für physische Gäste bald nicht nur Corona-bedingt komplett schliesst, sondern deine ganze Kraft auch in Zukunft ins Liefergeschäft investierst.

Natürlich gibt es auch Beispiele von Kompromisse, die sehr konsequent und professionell umgesetzt wurden. Vorzeigebeispiel ist der Kebab-Riese aus Zürich, Ayverdis. In diesem Fall erkennt man eine starke In-Store Digitalisierung, zum Beispiel anhand der Self-service Bestellsäulen, aber auch an einer Restaurant Disposition, welche sehr gemütlich und hochwertig ist (aber eher einem amerikanischen Fast-food Riesen ähnelt).

Unterschied klassisches Restaurant vs. Liefergeschäft

Nachteile im Restaurant

  • Begrenzte Anzahl an Stühle definiert den maximalen Umsatz
  • Gäste müssen unterhalten werden, es braucht Lokale mit hochwertigen Ausbau und viel Inventar
  • Service ist ein wichtiger Teil des verkauften Produkts. Studien zeigen, dass das beste Essen schlechter bewertet wird, wenn die Service-Fachkraft inkompetent durch den Abend führt
  • Vermehrt entstehen Fehler bei der Bestellaufnahme von Kellnern – dies führt oft zu Spannungen zwischen Küche und Service

Vorteile im Liefergeschäft

  • Grösseres Einzugsgebiet und somit grössere Umsätze
  • Komplett digitalisierte Bestellaufnahme
  • Die Küche wird zur Produktionsstätte
  • Weniger Druck, weil der Gast weiter in die Ferne rückt
  • Klar definierte Öffnungszeiten
  • Grosse Anzahl an Wiederverkäufern und Auslieferer wie eat.ch oder ubereats

Die eigentliche Chance

Gäste kommen ins Restaurant, um einen grossartigen Abend zu verbringen, gutes Essen mit Freunden steht im Vordergrund. Dein Umsatz ist in etwa vordefiniert. Im Delivery allerdings kannst du dem Gast so gut wie alles noch dazu verkaufen und genau das haben die wenigsten verstanden.

Case Study «Italienisches Restaurant»

Zur Standard Bestellung Pizza oder Pasta werden zusätzlich zu «Markt-Preisen» folgende Produkte angeboten, welche zum Beispiel am Folgetag oder während der Woche von der Familie konsumiert werden können:

  • Frische, handgemachte Pasta zum selbst kochen
  • Tiefgekühlte, hausgemachte Lasagne auf Vorrat
  • Spezielle Brote, Aufstriche und Einmachgläser
  • Käse, Mozzarella und Salami von Premiumqualität
  • Olivenöl, Balsamico, Gewürze, Kräuter
  • Spezialbier, Top Weine zu Aktionspreise
  • Zigarren

Ein kurzes Gespräch mit deinem Lieferanten und schon bald hast du eine neue, lukrative Einnahmequelle.

Distributionsstrategie und Food – dein Webshop

Verkaufe online über deine eigene, sehr einfache und überschaubare Webpage. Es soll nicht dein Restaurant im Vordergrund stehen, sondern lediglich deine Produkte und der intuitive Bestellvorgang. Du brauchst also für den Lieferboom keine Firmenwebpage, sondern einen Shop! Kommt der Kunde auf deine Start-Homepage, sollte er direkt sämtliche Artikel in den Warenkorb legen können. Wenn du das möglichst machst, bist du schon mal ein Pionier in deiner Branche!

  • Benutze google my business, denn so wirst du schnell von Kunden gefunden. Auch dein Menü kannst du mit Google synchronisieren. Dieses Feature von Google hat eine beachtliche Auswirkung für die Aufmerksamkeit deiner Kunden in deinem Einzugsgebiet. Lade Updates auf google my business mindestens einmal pro Woche und deine Verkäufe werden um ein Vielfaches ansteigen. Ein bisschen Geduld muss natürlich schon sein. Und übrigens: Das Ganze ist kostenlos!
  • Produziere live content und lass deine Mitarbeitenden zeigen, wieviel Spass sie haben. Dein Instagram Kanal wird geliebt werden, vor allem wenn kein Filter im Gebrauch ist.
  • Arbeite mit Bestellplattformen wie Ubereats oder eat.ch zusammen. Um die Marge zu optimieren, richte eine ganz angenehme Abholstation ein. Ein Grossteil der Kunden mag es trotzdem noch, das Essen selbst abzuholen, möchte aber nicht aktiv bewirtschaftet werden. Je unpersönlicher die Abholung, desto grösser sind tatsächlich die Umsätze (denke z.B. an Mc Donalds..).
  • Nutze auf deiner Webpage einen einheitliche Checkout Prozess von bekannten nationalen Zahlungsdienstleister wie SIX Payment Services und Twint. Hier ist der Vorteil, dass dein Kunde meist die Zahlungsdaten bereits hinterlegt hat und somit öfter bestellen wird.

Wenn du diesen Inhalt für deinen Betrieb übersetzt, wirst du schon bald zur Delivery Elite in deinem Einzugsgebiet gehören! Profitiere jetzt vom Lieferboom und bring dein Business zum Erfolg!

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